Es lohnt sich während des Galway International Arts Festivals nach Irland zu kommen

1 November 2018

Als ich gefragt wurde ob ich einen deutschen Blogeintrag über meine Zeit auf dem Galway International Arts Festival schreiben möchte, dachte ich es ist eine gute Gelegenheit etwas über meine Zeit in Irland zu reflektieren. Ich lebe inzwischen seit 3 Jahren in Dublin und bin etwas in Irland herum gekommen. Von Deutschland aus ist Irland sehr leicht und in der Regel auch günstig mit dem Flugzeug zu erreichen. Dublin ist ca. 2 einhalb Stunden von Galway, und damit dem Tor zu Connemara entfernt. Man braucht nicht wirklich nach einem Grund zu suchen Galway zu besuchen, die kleine Stadt an der Küste hat einiges zu bieten, was man sich von einem Irland Urlaub erhofft, Pubs, Seafood und Musik. Es lohnt sich jedoch während des Galway International Arts Festivals, oder kurz GIAF, vorbei zu schauen. Das Festival erstreckt sich über die ganze Stadt und bietet von Ausstellungen, über Theateraufführungen, live Musik und Vorträge alles was man sich als Kultur interessierter Reisender wünscht.

Ich habe selbst für die zwei Wochen, die das Festival dauert, als Volunteer gearbeitet. Das ist eine gute Gelegenheit Einheimische, wie auch andere Reisende kennen zu lernen und direkt am Festival beteiligt zu sein. Die verschiedenen Veranstaltungen sind vom Stadtzentrum aus leicht zu Fuß zu erreichen.

The People Build war eine der beliebtesten Veranstaltungen auf dem GIAF, da sich jeder beteiligen konnte. Ich war ziemlich überrascht,wie viele Leute freiwillig au dem Festival mitgearbeitet haben. Einige melden sich jedes Jahr als Volunteer, für andere, wie mich selbst war 2018 das erste mal. Unter den mehr als 600 Volunteers waren Leute jeder Altersgruppe und verschiedener Nationalitäten vertreten.

Waren sie eine kleine Pause braucht von der festival, dem würde ich empfehlen sich ein Auto zu leihen und eine kleine Fahrt in die Natur zu machen. Sobald man sich dem Westen Irlands nähert findet man mehr und mehr Zeichen für den sogenannten Wild Atlantic Way, wobei es sich um die Strecke, an der Küste entlang, vom nördlichsten Punkt des Landes bis in den Süden nach Cork handelt. Obwohl Galway in der Mitte der Strecke liegt, ist es ein guter Startpunkt für die Reise entlang der Küste, da viele der beliebtesten Sehenswürdigkeiten nahe gelegen sind. Wie zum Beispiel die Cliffs of Moher. Normalerweise versuch ich touristische Gegenden zu vermeiden, nicht weil ich denke es lohnt sich nicht, ich bin nur nicht gerne in zu überfüllten Gebieten. Aber ich war in meiner Zeit in Irland zweimal an den Cliffs und ich würde es jedem empfehlen der gerne in der Natur ist und den Ausblick auf das Meer genießt.

Da ich, wie erwähnt, schon etwas länger in Irland bin habe ich nie eine Rundreise geplant, sondern Wochenendtrips alleine oder mit Freunden gemacht und habe daher einiges vom Wild Atlantic Way gesehen. Während meinen zwei Wochen in Galway habe ich einen kleinen Trip entlang der Sky Road, nach Clifden gemacht. Clifden gilt als Hauptstadt Connemaras und liegt zwischen den 12 Ben Mountains und der Küste. Ich hatte wirklich viel Glück mit dem Wetter und, die meiste Zeit war es sehr sonnig und die Aussicht war einfach schön. Clifden, wie viele andere kleine Örtchen in Irland hat mehrere, sehr kleine Kunstgalerien, die Werke von lokalen Künstlern ausstellen. Was dabei auffällt, ist die Verbundenheit der Einheimischen mit der Natur die sie umgibt, viele Werke zeigen die Landschaft Connemaras, Berge und Küsten mit kleinen Booten und Städtchen.

Generell ist Connemara landschaftlich sehr interessant. In der Nähe von Clifden befindet sich Roundstone, ein kleines Dorf umgeben von Sumpflandschaft, in der man sogar fleischfressende Pflanzen finden kann.

Wer sich gerne sportlich betätigt, dem würde ich empfehlen den Wild Atlantic Way richtung Norden zu fahren und einen Surfkurs, zum Beispiel in Bundoran, zu machen. Das kleine Dorf, in County Donegal, ist ausgelegt auf jeden der gerne im Wasser ist. Verschiedene Surfschulen bieten Kurse fast das ganze Jahr über, ich selbst habe einen dreitägigen Kurs gemacht.

Auf der anderen Seite des Weges liegt Dingle. Ich habe vier Tage dort verbracht wegen dem Dingle Animation Festival. Der kleine Ort ist bekannt für den Delphin Fungi und inzwischen auch für seinen Whiskey. Die Dingle Whiskey Distillery ist eine der ersten neuen Destillerien im Land und Teil des Revivals der irischen Whiskey Industrie.

Ich fühle mich nicht mehr wie ein Tourist in Irland und habe daher vielleicht andere Erwartungen,[1] wenn ich auf der kleinen Insel herum reise, aber da dieser Blog ja einen Eindruck bieten soll was hier zu sehen ist versuch alles mal kurz zusammen zu fassen. Wichtig zu erwähnen ist, denke ich, wie leicht es ist in Irland zu reisen. Ich selbst habe ein Auto, es lohnt sich auf jeden Fall eins zu mieten wenn man etwas länger hier ist, da einige Gegenden zwar mit Bussen erreichbar sind, man aber einfach flexibler ist, wenn man selbst fährt. Ja, viele der typischen Dinge die man sich von Irland erhofft sind auf jeden Fall zu finden, vorallem im Westen, Schafe, Pubs, traditionelle irische Musik, Guinness, Whiskey und natürlich Regen. Ein auffallender Unterschied ist auch, wenn man sich etwas mit der Geschichte und Kultur Irlands auseinander gesetzt hat, im Westen findet man mehr Irisch, womit ich die Sprache meine, die hier gesprochen wurde bevor Irland von England eingenommen wurde. Eines der Theater in Galway heißt An Taibhdhearc und führt Stücke auf Irisch auf, während des GIAF war es eine der am schnellsten ausverkauften Locations, und zeigt, was im Osten, sprich Dublin oft etwas belächelt wird, dass es durchaus eine Nachfrage gibt, Traditionen zu erhalten.

Viele Dinge bleiben einem als Tourist aber verborgen, ja die Iren trinken gerne und haben Spaß.

Für mich war das GIAF eine gute Gelegenheit Leute kennen zu lernen die sich, wie ich, für Kunst und Kultur interessieren und wie oben erwähnt, das Festival hat sehr viel zu bieten. Da ich mich in meiner kurzen Zeit in Galway mit einer Einheimischen angefreundet habe, war es leicht ein paar Pubs zu finden, die man nicht unbedingt im Reiseführer findet.

Grundsätzlich ist mein Eindruck, dass die Leute hier offen für den Tourismus sind und gerne zeigen, was ihr Land zu bieten hat. Deswegen ist meine letzte und vielleicht wichtigste Empfehlung, eine Unterhaltung anzufangen, wer offen ist und nachfragt wird in der Regel gute Tipps bekommen und eine individuellere Erfahrung machen als er oder sie sich vorgestellt hat.